März 2023 das neuste aus Kenia
Am letzten Sonntag gab es ein besonderes Treffen auf unserem Waisenhaus- und Schulgelände.
Unser Komitee vom "Children of the rising sun home" lud kurzfristig Vertreter von Politik, Gemeinde, Schulleiter und Unterstützer zu einem Gespräch vor Ort ein.
Die neue Bildungsministerin aus unserer Region wurde vom County Gouverneur entsandt. Der Hauptanlass war, einige administrative und inhaltliche Hürden in der Zusammenarbeit mit der Administration zu überwinden. Hier sind vor allem der langwierige Genehmigungsprozess für den Neubau der "Junior und Senior-Secondary-School" auf unserem Grundstück und die neuerdings notwendige, umfangreiche und kostspielige Registrierung der Agrarfachschule zu nennen.
Das Gespräch fand in einer sehr freundlichen und konstruktiven Atmosphäre statt. Die Ministerin hat die Ernsthaftigkeit des Vorhabens und der Sponsoren aber auch die bestehenden Probleme verstanden. Sie wird den Gouverneur informieren sowie erste Schritte zur Beseitigung der Probleme unternehmen.
Das Konzept der Agrarfachschule fand auch inhaltlich die Aufmerksamkeit der Ministerin. Die Fokussierung auf unterprivilegierte junge Leute (nur eine geringe Einschreibegebühr, keine sonstigen Kosten), der innovative, modulare Lehrplan, die praktischen Schulungsmöglichkeiten (Farm) und nicht zuletzt die Tatsache, dass der Verein AOC aus Deutschland (vertreten durch Werner Bücher) das ganze Projekt finanziert, haben sie sichtlich beeindruckt. Sie wird den Minister für Landwirtschaft ermuntern, ebenfalls mit uns in Kontakt zu treten.
Wir hoffen auf eine gute Zusammenarbeit mit der Regierung, denn nur mit gutem Willen können wir gemeinsam Gutes tun. Parallel zu diesem Treffen gab es für alle Gäste und über 230 Kinder aus der Nachbarschaft ein Mittagessen. Das Vegetable Pilau (Reis mit Gemüse) hat offensichtlich allen sehr gut geschmeckt. Die Kinder kamen extra am Sonntag in die Schule, obwohl Ferien sind, denn sie wollten die kostenlose Speisung nicht versäumen.
Am letzten Samstag bekamen wir von einer deutschen Urlauberin ein Mittagessen im Waisenhaus geschenkt. Es gab zur Feier des Tages Pilau ein Reisgericht mit Rindfleisch.
Um 12 Uhr wurde das leckere Essen serviert, denn wir mußten noch auf die größeren Schüler warten, da sie auch am Samstag Unterricht haben. Reis mit Fleisch wurde gekocht und mit "Oberhitze" überbacken. Dazu gab es Salat, Softgetränke und zum Abschluß Bananen und Wassermelonen. Uns allen, auch den drei Gästen, hat es sehr gut geschmeckt. Die Kinder haben sich bei der Spenderin bedankt, indem sie Lieder gesungen haben. Singen und tanzen liegt bei den Kenianern im Blut. Als Trommel wurde ein leeres Wasserfaß benutzt und somit war das "Orchester" perfekt bestückt. Die schöne, rhythmische Musik hat uns alle begeistert und wir waren sichtlich gerührt. Ein tolles Geschenk für alle.
Danke Elisabeth.
Hier noch eine Information zur Schule:
Die Schuluniform für die Junior Sec. Schüler besteht aus einer langen Hose oder Rock, Bluse/Hemd, Pullover, 2 Krawatten, Socken und ein Paar Schuhe. Zusammen kostet es 4250ksh ~ 32 Euro. Die Schule gibt die Farben vor und man kann es bei den Schneidern machen lassen oder über die Schule bekommen, was günstiger ist. Dazu gibt es noch ein T-Shirt und eine kurze Hose für den Sport. Schulgebühr wird nicht erhoben. Einige Eltern können das Geld für die Uniform nicht aufbringen. An einer Lösung wird gearbeitet.
Der Schulalltag für die Grundschüler sieht so aus.
7 Uhr treffen in der Schule zum Reinigen der Klassenzimmer und des Schulhofes.
8 Uhr Nationalhymne singen und Fahne hochziehen.
8:20 Uhr 1. Schulstunde für 40 Minuten.
Nach 2 Unterrichtseinheiten 10 Minuten Pause.
12 Uhr Mittagspause bis 13:30 Uhr. Dann Unterricht bis
15 Uhr danach 1 Stunde Sport.
16 Uhr Unterricht bis 16:30 Uhr, dann Schulschluß.
Die Kinder von der 4. bis zur 8. Klasse haben auch am Samstag Unterricht von 7 Uhr bis 12 Uhr.
Die Schüler in der Junior Sec. School haben dienstags und donnerstag von 16 - 17 Uhr Sport.
Im Waisenhaus und in der Schule laufen Renovierungsarbeiten.
Die Schulräume werden gestrichen und im Heim wurden durch unsere Amerikaner die Tische im Aufenthaltsraum blau angemalt auch die Wände mit neuer Farbe versehen.
Unsere Eisentore bekamen ebenfalls einen neuen Anstrich, denn die salzhaltige Luft setzt dem Eisen sehr zu.
Hier gibt es immer etwas zu tun.
Am Mittwoch lud ich Köche (AZUBIS) von unserem Hotel zum Abendessen in ein anderes Hotel ein. Zwei Damen und zwei Herren waren meine Gäste. Es ist meine Art so den Angestellten für ihr Arbeit zu danken. Außerdem können sie miterleben, wie andere Hotels funktionieren, was die Speisekarte hergibt und wie es schmeckt. Als Höhepunkt durften meine Gäste noch die Küche besichtigen und Fragen stellen. Zum Essen wurde, wie so oft, Hühnchen gewählt, aber auch Calamari und Rindersteak. So verging die Zeit sehr schnell und wir hatten zusammen einen schönen Abend in netter und fröhlicher Runde.